Kauai ist die nördlichste und zugleich Älteste der acht Hauptinseln des hawaiianischen
Archipels. Früher als bei den südlicheren Inseln haben hier die Vulkane Landmasse über dem Meeresspiegel gebildet, Wasser- und Winderosion haben über einen längeren Zeitraum das heutige Aussehen der Insel prägen können. Die Berggipfel sind lange nicht mehr so hoch wie auf den anderen Inseln, der Waialeale mit 1.569 m ist die höchste Erhebung der Insel und gilt mit rund 12 Metern Niederschlag pro Jahr als der regenreichste Punkt der Erde. Das nur 1433 km² große Eiland verfügt über eine überwältigende Vielfalt von Landschaftsformen und trägt deshalb auch den Beinamen „ The Garden Island“.
Die rund 51 000 Bewohner Kauais leben hauptsächlich in der Region um Lihue, der einzigen Stadt Kauais, und in kleinen verschlafenen Landstädtchen, bauen Zuckerrohr und tropische Früchte an und arbeiten in der erst seit etwa 15
Jahren aufkeimenden Tourismusindustrie. Die Niederschläge fallen vorwiegend auf der Nordseite der Insel, die Südost-, Süd und Südwestküste gehören zu den schönsten und sonnigsten Küstenabschnitten der hawaiianischen Inseln. Der Norden der Insel ist vor allem ländlich geprägt und die Westküste nahezu unbewohnt. Dichte, grüne, tropische Regenwälder
an den Berghängen und eine bunte Blumenpracht geben der Insel einen ganz eigenen Charakter. Kauai hat auch eigene Besonderheiten. So ist der Wailua River ist der einzig schiffbare Fluss Hawaiis, und der Waimea Canyon ist wohl die eindrucksvollste Schlucht mit großer Trockenheit und wird oft mit dem Grand
Canyon auf dem Kontinent verglichen. Eine weitere Besonderheit Kauais ist die Vermutung, das es auf dieser Insel schon vor der Einwanderung durch die Polynesier Menschen gegeben haben soll.
Auch in der Geschichte Hawaiis spielt Kauai gewissermaßen eine Sonderrolle. Zwar ließ sich an Kauais fruchtbarer Südküste ein Teil der polynesischen Einwanderer nieder, aber durch die Entfernung zu den andern Inseln, dem häufig von stürmischen Winden heimgesuchten "Kauai Channel", der auf dem Weg nach Oahu zu überwinden war, führten sie ein Leben abseits der Entwicklungen auf den anderen Inseln. Diese Unabhängigkeit hat in der Geschichte die Insel vor Eroberungen bewahrt und vielleicht auch die moderne touristische Erschließung etwas gehemmt. Als Kamehameha 1. zum Beispiel im Jahr 1796 mit rund 10 000 Kriegern Kauai stürmen wollte, ging seine Flotte kläglich in der rauen See unter. Erst 1810 unterwarf sich der König von Kauai schließlich der Herrschaft Kamehamehas I.Später kamen Missionare, und es entstanden große Zuckerrohrplantagen. Doch die weitgehend unzugängliche Küste und das gebirgige Landesinnere verhinderten die schnelle Erschließung.
Im September 1992 hat der Hurrikan "lniki" auf Kauai verheerende Schäden angerichtet.Viele Hotelanlagen und Wohnhäuser wurden völlig zerstört, der Beiname als "Garteninsel" schien angesichts der verwüsteten Vegetation der Vergangenheit anzugehören. Doch in kürzester Zeit gelang es auch
mit staatlicher Hilfe, Hotels und Appartementhäuser wiederzuerrichten, und dank des Klimas gedeihen viele Pflanzen in kürzester Zeit in alter Pracht, nur die Menschen brauchen länger für den Wiederaufbau - und wenn das Wuchern der Megahotels und Souvenirläden etwas gebremst wird, schadet das vielleicht gar nicht. Heute sind nur noch
wenig Spuren von "lniki" übriggeblieben, "The Garden Island" ist wieder grün und bunt.
Kauai verkörpert mit seinen Steilklippen (Na Pali Coast), grünen Tälern und den herrlichen Strandbuchten heute vielleicht am ehesten das Traumbild von den glücklichen Inseln der Südsee.
© 2000-2004 by Hawaii-Info.de Alle Rechte vorbehalten